9. Oktober 2015

Bridget oder doch Kasande?

Eins vorneweg, bisher habe ich immer von Bridget erzählt, aber in Uganda ist uns aufgefallen, dass sie auf diesen Namen gar nicht reagiert und auch von ihren Mitschülern nur Kasande gerufen wird.

Die meisten Kinder in Uganda haben einen traditionellen und einen modernen Vornamen. Nachnamen gibt es nicht. In der Schule werden oft beide Namen als Rufnamen verwendet, in den Familien aber ausschließlich die traditionellen.

Kasande ist mein jünstes Patenkind. Sie ist sehr ruhig und verschlossen. Mag den Trubel nicht und sitzt lieber etwas abseits, um alles zu beobachten. Sie hat ein tolles, strahlendes Lächeln, was ich auf jedem Postübergabefoto von ihr wieder bewundere.

Kasande lebt mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester in einem Lehmhaus weit ab von der Straße. Wir sind durch Bananenplantagen gelaufen, um das Haus zu erreichen. Von allen meinen Patenkindern hat sie es wohl am Schwersten. Der Weg zur Schule ist weit, das Haus dreckig und nicht richtig fertig gestellt und kurz vor unserem Besuch wurde bei der Familie eingebrochen. Trinkwasser oder eine Latrine gibt es weit und breit nicht. Bridgets Mutter hat uns so herzlich gedankt, dass wir ihre Tochter unterstützen (auf Rutooro, Ronald hat für uns ins Englische übersetzt).

Nachdem wir die Familie besucht haben, hat unser Paten-Dreier-Team direkt beschlossen die Familie zu unterstützen. So haben wir das Haus verputzen lassen, eine Haustür mit Schloss anfertigen lassen und ein Bett für Bridget und ihre Schwester besorgt, damit die beiden nicht mehr auf dem Boden schlafen müssen.


Bridget ist sehr neugierig und hat auf ihre zurückhaltende Art doch immer unsere Nähe gesucht. In ihrem ersten Brief nach unserer Rückkehr nach Deutschland schrieb sie, dass sie uns vermisst :-)



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